Bauherrschaft Gemeinde Rapperswil; Gemeinde Jona
Generalunternehmung Unirenova AG
Architektur ffbk Architekten AG
Planungszeit 2002-2005
Realisierungszeit 2005-2006
Status Gebaut

Projektdaten anzeigen

Die Eissporthalle in Rapperswil aus dem Jahr 1987 entsprach nicht mehr heutigen und künftigen Anforderungen an eine moderne und attraktive Sportanlage. Die Trägerschaft der Eishalle, der Zweckverband Eishalle Lido, wollte die Halle am heutigen Standort sanieren, ausbauen und insgesamt qualitativ verbessern. Die maximale Zuschauerkapazität der neu umgebauten Halle sollte unverändert bei rund 6’000 Zuschauern bleiben, wobei weniger Stehplätze und mehr Sitzplätze gefordert wurden.

Das statische Grundkonzept der Erweiterung der Tribünenanlage und des Daches bestand darin, die bestehende Stahlkonstruktion vollständig weiterzuverwenden. Die erforderliche grössere Spannweite wurde mit einer beidseitigen Verlängerung und Verstärkung der Hauptbinder erreicht. Dazu wurde die Dachkonstruktion mithilfe von Zuglitzen und Vorspannpressen in die höhere Lage angehoben und ausserhalb der bestehenden Halle auf den neuen Fassadenfluchten und Fundamenten abgesetzt. Der Hebevorgang der bestehenden Dachkonstruktion erfolgte dabei in einem kompakten Arbeitsablauf: Verlängerung der bestehenden Fachwerkbinder und Stahlstützen – Anhebung des Daches mit hydraulischen Pressen und Zugstangen auf die gewünschte Höhe – Versetzung des verlängerten Daches auf die neuen Stützen. Zum Schluss wurden die alten Stützen entfernt und die neue Unterspannung wurde angebracht.

Wegen der grösseren Spannweite von 63,25 Metern – vor der Sanierung betrug sie 50,5 Meter – mussten die Fachwerkbinder verstärkt werden. Die Knickfestigkeit des Obergurtes wurde partiell erhöht und auf der Zugseite des Fachwerkbinders wurde eine einfach montierbare, polygonale Unterspannung angebracht. Mit den eingeleiteten Umlenkkräften konnten die Durchbiegungen problemlos eingehalten werden. Durch die gewählte Kabelführung blieben die Querkräfte gleich oder verringerten sich gar etwas, sodass eine Verstärkung der Diagonalen nicht erforderlich wurde.

Die vorhandene Dachstruktur wurde vollständig in die neue Dachstruktur integriert, wobei die Dachlasten mit einer neuen Pfahlgründung ausserhalb des bestehenden Gebäudes fundiert wurden. Dadurch wurden die bestehenden Pfähle entlastet, sodass diese in der Folge die Mehrlasten der vergrösserten Tribünenanlage tragen konnten. Zudem vereinfachte und verkürzte das den Bauablauf – Die Erstellung der neuen Fundierung und alle Vorbereitungsarbeiten für die Verlängerung der Fachwerkbinder waren ausserhalb des Gebäudes unter laufendem Betrieb realisierbar. 

Der auskragende Erweiterungsteil (VIP- und Technikgeschoss) wird durch Stahlfachwerke in einem Abstand von 6 Metern getragen. Das Raster dieser Fachwerke orientiert sich an den bestehenden Tragstruktur-Achsen. Die Fachwerke befinden sich im Technikgeschoss und sind auf jeweils drei Stützen gelagert. Die aus der Auskragung entstehenden Zugkräfte werden durch die Lasten der Dachkonstruktion überdrückt. Die horizontale Aussteifung erfolgt über die Deckenscheiben und durch vier vertikale Stahlfachwerke.

Hallengrundriss mit der Erweiterung der Tribünenanlage (oben); Schnitt durch die Halle mit der Erweiterung der Tribünenanlage, der Verlängerung der Fachwerkbinder und der Unterspannung (unten) Schnetzer Puskas Ingenieure

Dachgrundriss mit den Verstärkungen und der Erweiterung (oben); Schnitt durch die Halle mit der Erweiterung der Tribünenanlage und der Dachkonstruktion (unten) Schnetzer Puskas Ingenieure

Verlängerung der Fachwerkbinder mit Auflagerdetail und Verankerungsdetail der Unterspannung Schnetzer Puskas Ingenieure

Johannes Marburg

Bauherrschaft Gemeinde Rapperswil; Gemeinde Jona
Generalunternehmung Unirenova AG
Architektur ffbk Architekten AG
Planungszeit 2002-2005
Realisierungszeit 2005-2006
Status Gebaut