Das 80 Meter hohe Wohnhochhaus mit 26 Geschossen an der Freihofstrasse in Zürich bildet einen markanten städtebaulichen Akzent zwischen Hardstrasse und Bahnhof Altstetten. Der Neubau entsteht auf dem Areal einer ehemaligen Autogarage und verbindet die industrielle Vergangenheit des Ortes mit einer zeitgemässen, ressourcenschonenden Architektur. Der Umbau einer bestehenden Halle zu einer offenen Stadtloggia sowie die gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss tragen zur Belebung des Quartiers bei. Im ersten Obergeschoss fördern gemeinschaftliche Räume, Ateliers und begrünte Aufenthaltszonen den sozialen Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner. Darüber erstrecken sich 23 Wohngeschosse mit vielfältigen Wohnungsangeboten.

Die Integration der bestehenden Shedhalle erforderte differenzierte konstruktive Lösungen. Ihre Tragkonstruktion wird weitgehend erhalten.Nur vier Sheds müssen dem neuen Hochhaus weichen, das mittels Fuge von der Shedhalle entkoppelt wird. Horizontale Erweiterungen und Anschlüsse verbinden Alt- und Neubau funktional miteinander. Eine Terrassenplatte dient zugleich als statischer Abschluss, um die Shedkonstruktion formstabil zu halten.

Die Tragstruktur des Hochhauses basiert auf einem optimierten Betonskelettbau mit schlanken Unterzugsdecken, vorfabrizierten Stützen und horizontal stabilisierendem Erschliessungskern. Alle übrigen Innenwände werden im Hinblick auf einen effizienten Bauvorgang und eine gewisse Nutzungsflexibilität selbsttragend in Leichtbauweise ausgebildet. Die 14 Zentimeter dünnen Ortbetondecken ruhen auf längsgerichteten, ebenfalls vorfabrizierten Betonunterzügen, welche die strukturellen Lasten auf vorfabrizierte Betonstützen übertragen. Der nahezu zweiachsig symmetrische Grundriss mit zentrischem Erschliessungskern ermöglicht eine effiziente Aussteifung gegenüber horizontalen Kräften aus Wind und Erdbeben. Die Dimensionierung von Wänden und Stützen erfolgt lastabhängig von oben nach unten, wobei die Abstufungen auf die Wohnungstypen abgestimmt werden. Die beiden Untergeschosse aus Ortbeton bilden einen steifen Kasten zur Einspannung des Hochhausschaftes und zur Lastabtragung auf die Fundation, die in Form von grosskalibrigen Ortbetonbohrpfählen konzipiert ist.

Ein hoher Vorfertigungsgrad von Struktur und Ausbau sowie eine strikte Systemtrennung sind ebenso kennzeichnend für das interdisziplinär erarbeitete Projekt wie die sparsamen Konzepte für Haustechnik, Küchen- und Sanitärausstattung. Diese Strategie reduziert nicht nur den Materialverbrauch, sondern steigert auch die Bauqualität und vereinfacht spätere Anpassungen im Lebenszyklus des Gebäudes.