Bauherrschaft | Einwohnergemeinde Cham |
Architektur | Marcel Baumgartner Architekten, Zürich |
Planungszeit | 2015-2018 |
Realisierungszeit | 2018-2020 |
Status | Gebaut |
Die Schulanlage Röhrliberg wurde in den frühen 1970er-Jahren erbaut. Nach über 40 Jahren wiesen sowohl der Gebäudezustand als auch die Raumbedürfnisse der Schule einen klaren Handlungsbedarf auf. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde die Variante Sanierung und Erweiterung der Variante Ersatzneubau gegenübergestellt. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die bestehenden Gebäude grundsätzlich eine solide Bausubstanz aufweisen und sich für eine Sanierung und Erweiterung anbieten. 2017 wurde die von der Gemeinde beantragte Unterschutzstellung vom Kanton Zug genehmigt.
Das Grundkonzept für die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage knüpft an die präzise städtebauliche und architektonische Grammatik des Bestands an. Die Erweiterungen von Röhrliberg I für ein zeitgemässes Raumangebot wird mit zwei sechsgeschossigen Anbauten und einer vollständigen Aufstockung realisiert. Die beiden Anbauten nehmen die Gliederung des bestehenden Baukörpers in zwei Gebäudeflügel auf und führen deren clusterartige Struktur im Grundriss mit je einem neuen Klassenzimmer pro Geschoss fort. Die Aula, als eigentliches Herz der Anlage, wird in der heutigen Form erhalten. Die neue Bibliothek wird als länglicher, flach gehaltener Aufbau auf dem Garderobentrakt der Turnhalle angeordnet, mit Blick zum Hof.
Das bestehende Schulgebäude wurde in Massivbauweise erstellt. Es besteht vorwiegend aus tragenden Wänden in Sichtmauerwerk sowie Flachdecken in Stahlbeton. Das Gebäude wurde durch zwei Dilatationsfugen in drei Teile unterteilt: Ost-, Nord- und Eckteil (Süd-West).
In Anlehnung an die übergeordnete strukturelle Ordnung im Raster von 2,99 x 2,99 m, wurde eine Rippenstruktur in Stahlbeton mit einer minimierten Querschnittsabmessung von 15 x 57 cm erstellt, welche die Deckenspannweiten bis 8,4 Meter überspannt. Die resultierenden Felder von rund 3 x 3 m wurden mittels gedämmten Holzelementen vollflächig eingedeckt.
Die gesamte erweiterte Struktur wurde mit einem zusätzlichen 3. Obergeschoss vollflächig aufgestockt. Dabei wurden die beiden Anbauten analog den Geschossen darunter mit stabilisierenden Wandscheiben in Ortbeton erstellt. Zur Gewichtsreduktion wurde die neue Dachstruktur, welche das Bestandsgebäude eindeckt und die beiden Anbauten statisch und räumlich miteinander verbindet, als schlanker Trägerrost in Ortbeton ausgebildet und mit leichten Dachelementen in Holz ausgefacht. Die damit erzielte Reduktion des Eigengewichts führt zu verschiedenen Vorteilen im Tragwerk im Endzustand. Einerseits führt eine leichte Konstruktionsweise zu einer geringeren Anregung im Erdbebenfall und damit zu einer geringeren Erdbebenbeanspruchung in den Wandscheiben der Anbauten. Andererseits wird durch die hybride Konstruktionsweise in Holz und Beton die CO2-Bilanz deutlich verbessert, da Holz CO2-neutral ist.
Bauherrschaft | Einwohnergemeinde Cham |
Architektur | Marcel Baumgartner Architekten, Zürich |
Planungszeit | 2015-2018 |
Realisierungszeit | 2018-2020 |
Status | Gebaut |