• Projektdaten
  • Kantonsspital , Frauenfeld
  • Bauherrschaft
    thurmed Immobilien AG
  • Generalunternehmung
    Steiner AG
  • Architektur
    Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG, Aarau
  • Bauingenieur
    Schnetzer Puskas Ingenieure AG mit BHAteam Ingenieure AG
  • Landschaftsarchitektur
    Appert Zwahlen Partner AG
  • Planungszeit
    2010-2013
  • Realisierungszeit
    2014-2021
  • Status
    Im Bau

Das Kantonsspital Frauenfeld plant nach dem erfolgreichen Architekturwettbewerb 2002 das Projekt «Horizont» mit Schneider & Schneider Architekten. Diese Erweiterung vergrössert das Flächenangebot und bietet mehr Flexibilität, die den betrieblichen Bedürfnissen des Spitals entspricht. Die ganze Transformation des Spitals findet unter Aufrechterhaltung des gesamten Betriebes statt. Die erste Etappe mit Notfalltrakt und Intensivstation konnte 2008 fertiggestellt werden. In der zweiten Bauetappe werden der Anbau Nord mit dem neuen OP-Trakt und das neue Bettenhaus umgesetzt. Nach Inbetriebnahme dieses Anbaus 2020 soll in einer letzten Phase der 1974 erstellte Bettenturm rückgebaut werden. Damit sollte das Projekt im Jahr 2021 abgeschlossen werden. Für die zweite und dritte Etappe wurde ein Ingenieurwettbewerb ausgeschrieben, den die Schnetzer Puskas Ingenieure für sich entscheiden konnten.

Der Anbau Nord ist ein oberirdischer zweistöckiger Breitfuss, welcher direkt an den bestehenden Sockelbau anschliesst und neue Räumlichkeiten für Behandlungs-, Untersuchungs- und Operationsbereiche sowie Büros schafft. Über dem Breitfuss wird das neue Bettenhaus errichtet: Aus dem ursprünglichen Bettenturm wird ein Haus, niedriger dafür breiter und länger. Unter Terrain sind zwei Geschosse vorgesehen, welche mit dem Bestand verbunden sind. Wegen des grossen Flächenangebotes kragen die Bettengeschosse über den bestehenden Sockelbau aus. Zur Bewältigung dieser herausfordernden Aufgabe wurde eine aufgelöste Tischkonstruktion gewählt, um eine maximale Flexibilität im Neubau zu ermöglichen und durch die Spreizung der Diagonalstützen den Fluss der Kräfte zu visualisieren.

Die Fassadenstützen der sechs Obergeschossen werden via Wandschotten und Schrägstützen auf die innere Stützenreihe des ersten Obergeschosses geleitet. Die aus der aufgefächerten Schiefstellung der Stützen evozierten Zugkräfte werden in den Decken durch eine Quer- und Längsvorspannung kompensiert. Die als Pendant zu den Zugkräften entsprechenden Druckkräfte werden in der untenliegenden Decke eingeleitet. Mit dem Einsatz von massiven Einbauteilen aus Stahl werden die lokal sehr hohen Druckkräfte in die Decken, Stützen und Wände von der Betonstruktur aufgenommen. Ab dem ersten Obergeschoss lagern die Vertikallasten aus dem Bettenhaus nur noch auf den sechs zentralen Kernen und angrenzenden Stützenreihen.

Horizontale Lasten aus Wind- oder Erdbebeneinwirkungen werden im Bettenhaus ausschliesslich durch die Erschliessungskerne abgetragen. Ab dem Erdgeschoss sind nebst den Kernen noch weitere innenliegende Betonwände vorhanden, die ebenfalls zum Abtrag horizontaler Lasten herangezogen werden können und die Steifigkeit des Gebäudes nach unten stetig erhöhen. Die unterste Ebene, das UG2, bildet den eigentlichen Untergeschosskasten mit mehrheitlich durchgehenden Aussenwänden, die eine Einspannwirkung der Kerne ermöglichen.

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Querschnitt
Querschnitt
Decke über 2. Obergeschoss
Decke über 2. Obergeschoss
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