Bauherrschaft Stadion: Miteigentümergesellschaft Winterthur, Lebensversicherungs-Gesellschaft SUVA Luzern, Pensionskasse des Basler Staatspersonals. Erweiterung: Genossenschaft Fussballstadion St. Jakob-Park Basel
Architektur Herzog & de Meuron Architekten AG
Totalunternehmung Marazzi Generalunternehmung
Planungszeit 1996-1998
Realisierungszeit Stadion: 1998-2002; Erweiterung: 2003-2006
Status Gebaut

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Für die Fussball-Europameisterschaft 2008 erweiterten Schnetzer Puskas Ingenieure zusammen mit Herzog & de Meuron das Fussballstadion St.Jakob-Park in Basel. Mit einem neuen, dritten Tribünenrang auf der nördlichen Längsseite wurden rund 7’000 zusätzliche Sitzplätze geschaffen. Da weiterhin alle Plätze gedeckt sein sollten, musste das bestehende, rund 26 Meter breite Tribünendach im Bereich der Erweiterung zuerst zurückgebaut und anschliessend durch eine neue, rund 38 Meter auskragende Konstruktion ersetzt werden – alles unter uneingeschränkt laufendem Fussballspielbetrieb.

Die Tragstruktur der Erweiterung fügt sich aus tragwerkspezifischer und architektonischer Sicht in die bestehende Konstruktion ein. Wie ein Stuhl mit Schirm schliesst sie hinten an die bestehende Bausubstanz an und überdacht Alt wie Neu durch eine weit auskragende Dachstruktur. Diese schliesst über einen geneigten Zwischenbereich seitlich an das bestehende Dach an. Die neue Fassade aus 24 Metern weit gespannten, ausleuchtbaren Luftkissen, die alle 8 Meter an die hintere Stützenreihe befestigt sind, schliesst das ganze Volumen einheitlich ein. Form und Dimensionierung der gesamten Tribünenkonstruktion inklusive der Fundation sind massgeblich durch die Einwirkungen aus der Dachkonstruktion bestimmt – die Belastung der Tribünen durch die Zuschauer spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Die Dachkonstruktion besteht aus fachwerkartigen, im vorhandenen Achsraster von rund 8 Metern angeordneten Hauptbindern und dazwischen gespannten Pfetten, welche die Dachbleche tragen. Entlang des vorderen Dachrandes und etwa in der Mitte der Fachwerkbinder verläuft ein Längsfachwerk zur Stabilisierung und zur Erreichung einer gewissen Redundanz. Während ein Grossteil der Pfettenprofile und Bleche der alten Dachkonstruktion entnommen werden konnten, mussten die vorhandenen Fachwerkbinder ihrer Geometrie wegen komplett entsorgt werden. Die Hauptbinder des vollständig neu konstruierten Fachwerks liegen jeweils auf einer leicht geneigten Stahlstütze, deren Fuss auf einem sägezahnförmigen Tribünenträger steht. Dieser bildet formal die Verlängerung der bestehenden unteren Tribünenkonstruktion. Eine Zugabspannung verankert den Hauptbinder am kurzen Ende auf der Rückseite. Vertikale Spannkabel in der ergänzten Betonkonstruktion leiten diese Zugkräfte vom Dachrand hinunter in die Pfahlfundation.  

Spielbetrieb bei laufender Baustelle Schnetzer Puskas Ingenieure

Querschnitt mit neuen Elementen (rot angelegt) Schnetzer Puskas Ingenieure

Knick beim Übergang vom bestehenden zum neuen, erhöhten Dach. Im Hintergrund der St.Jakob Turm Schnetzer Puskas Ingenieure

Bauherrschaft Stadion: Miteigentümergesellschaft Winterthur, Lebensversicherungs-Gesellschaft SUVA Luzern, Pensionskasse des Basler Staatspersonals. Erweiterung: Genossenschaft Fussballstadion St. Jakob-Park Basel
Architektur Herzog & de Meuron Architekten AG
Totalunternehmung Marazzi Generalunternehmung
Planungszeit 1996-1998
Realisierungszeit Stadion: 1998-2002; Erweiterung: 2003-2006
Status Gebaut